Aluminium als intelligenter Teil der Lösung

„Aluminium soll in Zukunft kein Teil des globalen ökologischen Problems sein, sondern ein intelligenter Teil der Lösung“, sagt Arnd Brinkmann, CEO von Gutmann Bausysteme. Als führender Anbieter systembasierter Aluminiumlösungen für Gebäude setzt Gutmann deshalb auf eine konsequent nachhaltige Zukunftsstrategie: mit effizienter Kreislaufwirtschaft bei der Produktion und Verarbeitung von Aluminium und unserer Mitgliedschaft beim A|U|F e.V. – und mit recyclingorientiertem Produktdesign für zukunftsweisende, Cradle-to-Cradle zertifizierte Fassaden- und Fenstersysteme.

Aluminium ist ein faszinierendes Material. Seine besonderen Eigenschaften inspirieren Ingenieure seit Jahrzehnten zu kühnen Konstruktionen, die Leichtigkeit mit hoher Festigkeit und Widerstandsfähigkeit verbinden – vom Flugzeug- und Rennwagenbau über die Weltraumtechnik bis zur Wolkenkratzer-Architektur. Denn das erst seit rund 200 Jahren bekannte und 1808 vom britischen Chemiker Sir Humphry Davy entdeckte Leichtmetall weist eine sehr geringe Dichte von nur ca. 2,6 bis 2,8 Gramm pro Kubikzentimeter auf. Zudem lässt es sich verhältnismäßig leicht und wirtschaftlich verarbeiten, ist stabil, schlagunempfindlich, zugleich flexibel und darüber hinaus äußerst witterungsbeständig: Beim direkten Kontakt mit Sauerstoff bildet Aluminium eine widerstandsfähige Oxidschicht, die das Material unempfindlich gegen Korrosion macht und für extreme Dauerhaftigkeit von Aluminium-Konstruktionen sorgt.

Wird Aluminium bald Mangelware?

Auf den ersten Blick scheint Aluminium grundsätzlich keine knappe Ressource zu sein: Mit 8,1% Anteil des Aluminiumerzes Bauxit an der Erdkruste ist Aluminium das dritthäufi gste Element und das häufigste Metall der Welt. Stolze 80 Millionen Tonnen werden jährlich produziert. Doch der weltweite Bedarf steigt stetig weiter an. Zugleich hat das von Umweltverschmutzung schwer gebeutelte Riesenreich China die Produktion seiner Schmelzereien, die rund die Hälfte des weltweiten Aluminiumbedarfs decken, mittlerweile deutlich gedrosselt. Und spätestens seit der Corona-Krise, die mit unterbrochenen Lieferketten den Weltmarkt durcheinandergerüttelt und zu einer empfi ndlichen Verknappung und Verteuerung der Aluminium-Ressourcen geführt hat, ist klar: Aluminium könnte in Zukunft Gefahr laufen, Mangelware zu werden. Die Verknappung auf dem Weltmarkt lässt manche Experten sogar von einer drohenden Aluminiumkrise sprechen. Die jüngste Entwicklung, welche eine drohende Knappheit bei Aluminium und die damit einhergehende Teuerung bei dieser wertvollen Ressource drastisch vor Augen führt: Der seit Ende Februar dieses Jahres anhaltende Krieg in der Ukraine, der die Preise für Industriemetalle aktuell explodieren lässt. Noch Ende des vergangenen Jahres und vor dem Szenario der Corona-Pandemie wurde von der Weltbank die Preissteigerung bei Aluminium für 2022 auf rund fünf Prozent geschätzt. Eine Prognose, die längst überholt ist, denn schon im Februar 2022 erreichte der Preis für Aluminium Rekordhöhe und überschritt erstmals die 4.000-Dollar-Marke pro Tonne. Das Ende dieser Entwicklung ist noch bei weitem nicht abzusehen und wird vor allem auch durch die aktuelle Lage auf den Energiemärkten weiter befeuert. Denn als reines Metall kommt Aluminium nur selten vor, sondern meist nur in chemischen Verbindungen. Die Gewinnungsprozesse benötigen viel Energie – und Energie ist derzeit so teuer wie kaum je zuvor. Doch nicht nur die drohende Ressourcenverknappung sowie pandemie- und kriegsbedingte Turbulenzen machen dem Aluminium-Weltmarkt derzeit schwer zu schaffen. Auch die Klimakrise und die aktuellen Bestrebungen um eine künftig möglichst klimaneutrale Wirtschaft haben Aluminium in den Fokus der kritischen Diskussion gerückt. Denn der Schmelzfluss-Elektrolyseprozess zur Produktion von Aluminium aus dem Mineralerz Bauxit ist energiehungrig, und die Bauxitgewinnung in riesigen Tagebau-Gruben gefährdet in einigen der Förderländer wie Brasilien oder Indien den Regenwald. Zudem fällt bei der Aluminium-Produktion toxischer Rotschlamm an, dessen Entsorgung die Ökosysteme der Förderregionen empfindlich belastet. Themen, welche die globale Aluminiumwirtschaft vor große Zukunftsfragen stellen, denn eines ist trotz aller Herausforderungen klar: Eine Zukunft ohne Aluminium wäre eine schlechtere Zukunft. Und ein Ausstieg aus dem wertvollen Leichtmetall ist für unzählige Branchen von der Flug- und Mobilitätsindustrie über den Maschinenbau bis zur Baubranche in den kommenden Jahrzehnten undenkbar.

„Die Erzeugung der Energie ist eines der entscheidendsten Nachhaltigkeitsthemen bei der Aluminiumgewinnung: In China mit seiner weitgehend fossilen Energieversorgung entstehen beispielsweise pro Kilogramm produziertem Aluminium rund 25 Kilogramm CO2, in Norwegen sind es nur etwa 0,5 Kilogramm. Deutschland liegt hier aktuell im vorderen Mittelfeld, mit ca. 7 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Aluminium. Nationen, die ihre Energie größtenteils aus erneuerbaren Quellen beziehen, sind hier also die klaren Vorreiter.“ - Arnd Brinkmann, Geschäftsführer GUTMANN Bausysteme GmbH

Recycling und erneuerbare Energien

Die gute Nachricht: Trotz aller aktuellen wirtschaftlichen und ökologischen Krisenszenarien bietet Aluminium grundsätzlich viel wertvolles Zukunftspotenzial für einen sauberen und nachhaltigen Rohstoff. Denn einerseits kann der hohe Energiebedarf bei der Aluminiumproduktion durch den Einsatz erneuerbarer Energien weitgehend entschärft werden. Andererseits ist Aluminium ein hervorragendes Recyclingmaterial, das in modernen Kreislaufprozessen ohne Qualitätsverlust und mit einer Recyclingrate von bis zu 100% wiederverwertet werden kann – und das mit nur 5% des Energiebedarfs, die zur Primärerzeugung des Metalls benötigt werden. „Einer der wesentlichsten Faktoren, der über den Grad der Nachhaltigkeit von Aluminium entscheidet, ist seine Herkunft bzw. die für die Herstellung verwendete Energieform“ erläutert dazu Arnd Brinkmann, CEO von Gutmann Bausysteme. „Zur Herstellung einer Tonne Primäraluminium werden durchschnittlich 15.700 kWh elektrische Energie benötigt“, so Arnd Brinkmann.

Cradle to Cradle: Produktdesign für kommende Generationen

Das zweite wichtige Aluminium-Nachhaltigkeitsthema für Arnd Brinkmann: Die Nutzung des wertvollen Leichtmetalls im konsequent geschlossenen Material-Kreislauf: „Die nachhaltigste aller Ressourcen ist diejenige, die man nicht mehr abbauen muss – und Recycling-Aluminium ist im Vergleich zu Primäraluminium um 95% energieeffizienter. Deshalb betreiben wir bei Gutmann Bausysteme einerseits unsere eigene Umschmelzanlage: Hier werden die in unserer Produktion anfallenden Aluminiumschrotte eingeschmolzen, durch anschließendes Vergießen entstehen wieder hochwertige Aluminiumbarren für die Produktion unserer Aluminiumprofile. Und andererseits setzen wir auch beim Produktdesign auf konsequente Recyclingorientierung. So bietet beispielsweise unser Gutmann GCW 050/060 Fassaden-System nicht nur exzellente Voraussetzungen für die kreative Planung und hervorragende Konstruktionseigenschaften. Das System ist zugleich mit seinem konsequent einheitlichen Aufbau für eine besonders wirtschaftliche und rationelle Fertigung optimiert und trägt die Cradle to Cradle-Zertifizierung in Bronze. Das bedeutet: Das Produkt erfüllt bereits heute wichtige Standards der Zukunft in Hinblick auf entscheidende Nachhaltigkeitsthemen wie Materialgesundheit, Materialkreislauf, erneuerbare Energien, Wasserkreislauf und soziale Verantwortung.“

Für Arnd Brinkmann ist das rund um die Jahrtausendwende von dem deutschen Chemiker Michael Braungart und dem US-amerikanischen Architekten William McDonough erstmals entworfene Cradle to Cradle- Prinzip einer der wichtigsten Schlüssel der zukünftigen Nachhaltigkeits- strategie von Gutmann Bausysteme. Denn mit Cradle to Cradle definierten Braungart und McDonough in ihrem 2002 erstmals erschienenen Buch „Remaking the Way We Make Things“ eine bahnbrechende Philosophie der Produktproduktion, die für eine nachhaltige Zukunft nur noch zwei Arten von Erzeugnissen zulässt: Verbrauchsgüter, die vollständig biologisch abgebaut werden können, und Gebrauchsgüter, die sich ohne Wert- und Qualitätsverlust endlos recyclen lassen.

Das Fassaden-System fällt mit seiner Cradle to Cradle Bronze-Zertifizierung in die zweite Kategorie, denn seine einfach zu demontierenden Aluminium-Komponenten sind grundsätzlich auf einen nahezu unendlichen Lebenszyklus ausgelegt: Als so genanntes „permanentes Material“ können die rückgebauten Aluminium-Elemente einem fortwährenden Recycling-Kreislaufprozess zugeführt werden, jedes heute verbaute Aluminiumteil des Systems ist somit zugleich ein wertvoller Rohstoffspeicher für morgen. „Aluminium soll aus unserer Sicht in Zukunft kein Teil des globalen ökologischen Problems sein, sondern ein intelligenter Teil der Lösung“, erläutert dazu Arnd Brinkmann, „deshalb legen wir mit innovativen Systemen heute eine wichtige Basis für die nachhaltige Architektur von Morgen. Alleine in Deutschland gehen heute rund ein Drittel des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen sowie über die Hälfte des Abfallaufkommens auf die Bauwirtschaft zurück. Unsere gemeinsame Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft des Bauens müssen wir daher umso konsequenter wahren – denn die Gebäude, die wir heute errichten, definieren über Jahrzehnte hinweg die Umweltzukunft und die Lebenswelt künftiger Generationen.“

Ihre Anfrage

Sie benötigen Informationen zu unseren Produkten, Hilfe bei technischen Fragen oder planen ein Projekt? Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Captcha image
Kontaktformular
Newsletter Anmeldung
Kundenbereich/Log-In