OBJEKTBERICHT: FRANZ JOSEF STRAUß FLUGHAFEN, TERMINAL 2
Ein Konzept für Millionen
Erweiterung des Terminals 2 am Flughafen München
Zur Entlastung des Terminals 2 (T2) am Flughafen München entsteht derzeit ein neues Satellitengebäude im östlichen Vorfeldbereich, das die Abfertigungskapazität um elf Millionen Passagiere pro Jahr erhöhen wird. Das Satellitenterminal ist vom Terminal 2 aus über ein unterirdisches, voll automatisches Personentransportsystem erreichbar, dessen Grundelemente bereits beim Bau des T2 im Rohbau errichtet worden sind.
Energie im Focus - FLUGHAFEN MÜNCHEN
In die Fassade wurden Sonnenschutzisoliergläser mit einem Ug-Wert von ≤ 1,1 W/(m²K) und einem g-Wert von ≤ 0,28 eingesetzt. In Kombination mit der inneren, einfach verglasten Stahlfassade trägt die „Doppelfassade“ zur energetischen Optimierung der Gebäudehülle bei. Gleichzeitig ist dieser Raum der Doppelfassade für die Reisenden begehbar und wird zur Erschließung der drei Passagierebenen genutzt.
Architektur zur intuitiven Orientierung
Gestaltungskriterium war die Wiedererkennung und die damit verbundene Zugehörigkeit zum T2. Somit fügt sich der Satellit optisch wie auch funktional in das Gesamtbild des Flughafens ein. Der zielgerichtete Einsatz von Licht und klar strukturierten Räumen dient der optimalen Orientierung der Reisenden. Hervorragende raumklimatische und akustische Bedingungen unterstützen diesen Aspekt noch und erhöhen die Qualität des Aufenthalts. Der Marktplatz mit integriertem Tower, der als Kontrollzentrum für die Vorfelder dient, ist das Herzstück des Satelliten. Er ist zugleich Treffpunkt wie Mittelpunkt des Retail- und Gastrobereichs. Durch die großzügige Glasfassade eröffnet sich dem Reisenden ein Panoramablick auf das Flugvorfeld.
Die Architekten von K+P Koch+Partner haben großen Wert darauf gelegt, dass Passagiere und Besucher sich selbstständig durch die Räumlichkeiten bewegen können ohne bei den Dimensionen des Terminals die Übersicht zu verlieren. Das Münchner Architekturbüro greift auf ein interdisziplinäres Team von Architekten, Stadt- und Raumplanern, Bauingenieuren sowie Innenarchitekten zurück, wobei Verkehrsbauten einen der Planungsschwerpunkte bilden. Beim Bau des Terminals 2 sowie der Aufstockung und Erweiterung der dazugehörenden Gepäcksortierhalle zu einem Satellitenterminal, konnte aus der 40-jährigen Erfahrung der K+P Architekten und Stadtplaner GmbH profitiert werden.
Erweiterung mit Sonderlösung
Während des laufenden Flugbetriebes werden die Arbeiten an der Erweiterung des T2 vorgenommen. Dies ist eine große Herausforderung an die Baulogistik, da während der gesamten Bauzeit der Flughafenbetrieb aufrechterhalten bleiben muss.
Nicht nur organisatorisch, auch technisch bot das Projekt einige Herausforderungen für die Beteiligten. Aufgrund der besonderen Anforderungen an die Dichtheit, der großen Scheibenformate und abzutragenden Lasten kam kein Standard-System in Frage. Das ausführende Metallbauunternehmen Dobler hatte schon große Teile der Fassade am Terminal 2 realisiert und zusammen mit dem Systemhaus GUTMANN eine spezielle Fassadenkonstruktion für den Satelliten entwickelt. „Bei der Überführung der Konstruktion von der Theorie in die Praxis wurden wir von GUTMANN vielfältig unterstützt: durch Support in der Produktion oder bei der richtigen Ausführung der Montage“, erläutert Jürgen Schäfer, Projektleiter bei Dobler. Das System verfügt über Ansichtsbreiten von 70 mm und spezielle Stahl- und Aluminium-Kreuzverbinder. Die Konstruktion trägt bei einem Maß von 2,8 x 4,8 Metern ein Maximalgewicht von 600 kg. Insgesamt wurden 17.000 m² der Pfosten-Riegel-Fassade verbaut.
Darüber hinaus sind 950 RWA-Klappen bzw. Nachströmöffnungen im Format von 2,4 x 1 Meter angebracht, die ebenfalls eine Sonderentwicklung darstellen.
„Das Engagement von GUTMANN überzeugt. Die Umsetzung des angefragten Konzepts war am besten ausgearbeitet, und wurde gut präsentiert. Es wurde deutlich, dass sich jemand wirklich Gedanken gemacht hat. Die Lieferung verlief geräuschlos, das Material für die einzelnen Lose stand immer rechtzeitig zur Verfügung. Wir mussten uns um relativ wenig kümmern.“, so Schäfer.