OBJEKTBERICHT: KINDERTAGESSTÄTTE VITELLIUSPARK

Nachhaltigkeit. Erfahrung. Partnerschaft.

Erste passivhauszertifizierte Kindertagesstätte in Rheinland-Pfalz

2011 fällt der Startschuss zu einem ebenso verantwortungsvollen wie auch ambitionierten Projekt. Die Stadt Wittlich plant den einzigen Passivhaus-Kindergarten in Rheinland-Pfalz: den Evangelischen Kindergarten Vitelliuspark. Der Erfolg des Bauprojekts ist das Ergebnis partnerschaftlicher und ausdauernder Zusammenarbeit der projektbeteiligten Unternehmen.

Nachhaltigkeit als Maxime

„Es war den ausführenden Firmen vorgegeben, dass die zum Einbau kommenden Produkte passivhaustauglich sein mussten.“ So Joachim Bollig, Geschäftsführer von Bollig Fensterbau in Landscheid. Als ausführender Fensterbauer war sich Hr. Bollig über den technischen Anspruch an die Materialien bewusst: „Für die Fensterelemente waren die Voraussetzung entsprechend hoch, sodass wir GUTMANN MIRA therm 08 angeboten hatten. Dadurch erhielten wir den Auftrag der Stadt Wittlich zur Herstellung und Montage der passivhauszertifizierten Holz-Alu-Fenster.“ Um Wärmebrücken zu minimieren, wurden Fenster und Außentüren auf Laibungsrahmen aus Bausperrholz montiert und in die Dämmebene geschoben. Die weit gespannte Dachkonstruktion aus Holz ist mit 40 cm Cellulose gedämmt, die Außenwände mit einem 35 cm dicken Wärmedämmverbundsystem. Unter der Bodenplatte befindet sich darüber hinaus eine 30 cm Perimeterdämmung.

Hajo Edelhoff, verantwortlicher Planer der Stadtverwaltung Wittlich, betont den Aspekt der Wirtschaftlichkeit über die Dämmung hinaus: „Das Gebäude kann mit einer Sole-Erdwärmepumpe über die kontrollierte Be- und Entlüftung und die Betonkernaktivierung der Bodenplatte leicht nachgeheizt bzw. gekühlt werden. Damit kann eine gleichbleibende Temperatur im Innenbereich sichergestellt werden. Auf dem Dach der Tagesstätte ist eine PV-Anlage mit einer Nennleistung von ca. 77 kWp installiert.“

Konsequent Holz-Aluminium

Im Fenster- und Fassadenbereich wurden 195 m² des Systems MIRA therm 08-PH 68 und 78 sowie LARA GF 50-PH verbaut. Ersteres wurde speziell bei den Fensterelementen und Eingangstüren eingesetzt. „Es war uns wichtig, ein Holz-Aluminium-Fenster zu bauen, dass so nicht von jedem Fensterbauer hergestellt werden kann.“, begründet Joachim Bollig den eigenen Anspruch. „Wir sind Handwerker und grenzen uns von der Maße der Fensterbauer ab, indem wir Fenster herstellen, die individuell den Kundenwünschen angepasst werden – Klasse statt Masse. Mit GUTMANN MIRA therm 08 konnten wir ein grundlegendes Problem lösen: Ein passivhauszertifiziertes Holz-Alu-Fenster herstellen. Die Zusammenarbeit zwischen der GUTMANN Bausysteme GmbH, der Stadt Wittlich – Herr Edelhoff – und unserem Unternehmen war von Anfang an hervorragend. Etwaige technische Probleme werden auf direktem Wege besprochen und gelöst.“

Joachim Bollig hat seine Affinität zu Holz-Aluminium-Konstruktionen bereits bei anderen Projekten eingebracht, wie etwa dem Neubau einer Kindertagesstätte - Mutterhaus der Borromäerinnen - in Trier oder dem Umbau des „Alten Bahnhofes“ in Trittheim zu einer Vinothek. Seine Fachkenntnis konnte er daher optimal in das Projekt „Vitelliuspark“ miteinbringen: „Mein Vater und Unternehmensgründer Erwin Bollig war 1963 maßgeblich an der Entwicklung eines Holz-Alu-Fenstersystems beteiligt. Durch sein Wissen und seine Erfahrung im Bereich Holz-Aluminium haben wir uns seit 1967 eine gute Marktposition gesichert. Um 2006/2007 haben wir entschieden, GUTMANN Holz-Aluminium-Fenstersysteme zu fertigen. Durch die Vielfalt der Holz-Aluminium-Profile können wir unseren Kunden eine große Auswahl bieten. Für uns besteht dadurch auch die Möglichkeit – und die Herausforderung – Projekte mit unseren Auftraggebern zu realisieren, die wir ohne GUTMANN nicht fertigen würden. Wir sehen die Vorteile in den Punkten Ästhetik, geringem Pflegeaufwand für den Endverbraucher, der guten Wärmedämmung sowie der Langlebigkeit – Holz ist ein natürlich nachwachsender Rohstoff, Aluminium ist recycelbar.“

Flexible Gestaltungsmöglichkeiten

Architekt Hajo Edelhoff legte viel Wert darauf, den Nutzwert des Vitelliusparks zu optimieren: „Der Kindergarten ist komplett barrierefrei, alle Nutzräume befinden sich im Erdgeschoss. In einem Teilbereich besteht ein Obergeschoss, in welchem sich nur Speicherräume und der Technikraum befinden.“ Mittelpunkt des Kindergartens ist die große Hausmitte. Hier sind der Speiseraum und ein großzügiger Spielbereich untergebracht. Über eine mobile Trennwand ist die Hausmitte mit dem angrenzenden Mehrzweckraum verbunden. Die vier nach Süden ausgerichteten Gruppenbereiche bestehen je aus zwei zusammenhängenden Räumen und einem gruppenintern wie –extern nutzbarem Raum. Die Kinderwerkstatt und -bibliothek können bei Bedarf zu einem weiteren Gruppenbereich umfunktioniert werden. Alle nichttragenden Trennwände können, da sie auf dem Boden stehen, für andere Nutzungen entfernt werden, wodurch das Gebäude mit nur geringem Aufwand für spätere Bedürfnisse und Nutzungen angepasst werden kann. Der Vitelliuspark wurde im März 2012 fertiggestellt und erstreckt sich über eine Nutzfläche von 960 m².

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